JellyFin als Medien-Server installieren

JellyFin ist ein fantastischer Medien-Server mit flexiblen Möglichkeiten. JellyFin ist ohne Cloud-Anbindung und kommuniziert nicht in der Welt, was man gerade im Fernseher anschaut oder was für Musik man hört.

Die Einrichtung geht sehr schnell, und im Nachhinein hat man folgende Clients, die ganz gut Funktionieren:

  • Eine App für Android
  • Unter Linux und Windows eine Anwendung auf Elektron Basis

Im Vergleich zu Giganten wie Plex oder Emby hat man zwar ein paar wenige Abstriche zu machen, dafür hat man aber mehr Privatsphäre als mit Cloud-Zwang Apps.

Das Jellyfin Team stellt für Ubuntu ein Repository zur Verfügung. ==Bitte beachten, dass derzeit die Architekturen amd64, arm64, und armhf unterstützt werden. Ubuntu Xenial und drüber werden derzeit nur für amd64 unterstützt!==

Installation

Hat man den HTTPS transport für APT noch nicht installiert, muss man diesen vorab installieren:

sudo apt install -y apt-transport-https

Aktiviere anschließend (wenn nocht nicht geschehen) die Universe Repository um alle FFMpeg Dependencies erhalten zu können:

sudo add-apt-repository universe

Importiere den GPG Schlüssel für das JellyFin Repo:

wget -O - https://repo.jellyfin.org/ubuntu/jellyfin_team.gpg.key | sudo apt-key add -

Füge dann die Repository Konfiguration in die Datei /etc/apt/sources.list.d/jellyfin.list ein:

echo "deb [arch=$( dpkg --print-architecture )] https://repo.jellyfin.org/ubuntu $( lsb_release -c -s ) main" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/jellyfin.list

Update der APT repositories:

sudo apt update

Jetzt kann man JellyFin wie gewohnt installieren:

sudo apt install jellyfin

Commands für den Service

Status abfragen

sudo service jellyfin status

Service neu starten

sudo systemctl restart jellyfin

Service stoppen

sudo /etc/init.d/jellyfin stop

Port Freigaben

Die Standard-Ports sind 8096 für HTTP-Verbindungen und 8920 für HTTPS-Verbindungen. Wir geben zunächst also den Port in der ufw frei.

sudo ufw allow 8096/tcp
sudo vi /etc/ufw/applications.d/jellyfin

Die Datei füllen wir mit folgendem Inhalt:

[jellyfin]
title=VSFTPD (Standard)
description=Standard FTP Ports
ports=8096/tcp|8920/tcp

Anschließend noch die Regeln aktivieren:

sudo ufw allow jellyfin

Alternativ kann man auch die Ports ohne Erstellung einer Konfigurations-Datei freischalten:

sudo ufw allow from any to any port 8096,8920 proto tcp

Einrichtung im Browser

Anschließend kann man JellyFin im Browser öffnen (http://Server-IP:8096/) und die Einrichtung vornehmen. Die Anweisungen im Browser sind recht simpel und schnell befolgt. Primär am Wichtigsten ist es, die Pfade zu seinen TV-Aufzeichnungen und Musik zu setzen, so dass JellyFin bereits die Verzeichnisse durchlaufen kann.

Optional: Apache als proxy für eine lokale Adresse benutzen

Wir legen hier im Beispiel eine lokale Domain media.local an und pointen diese auf den JellyFin Server.

sudo touch /etc/apache2/sites-available/media.local.conf
sudo vi /etc/apache2/sites-available/media.local.conf

Ein simpler proxy könnte in etwa wie folgt aussehen:

<VirtualHost *:80>
  ProxyPreserveHost On
  ProxyRequests Off
  ServerName media.local
  ServerAlias www.media.local
  ProxyPass / http://localhost:8096/
  ProxyPassReverse / http://localhost:8096/
</VirtualHost>

Anschließend noch speichern und schließen. Nun muss man nur noch sicherstellen, dass die erforderlichen Module erlaubt sind und anschließend Apache neu laden:

sudo a2enmod proxy && sudo a2enmod proxy_http && sudo a2ensite media.local && sudo service apache2 restart

Homeserver mit Ubuntu 20.04 aufsetzen - Schritte